zurück in Berlin

Hallo für alle, die ab und zu diesen Blog verfolgen. Ihr wisst natürlich, dass ich wieder zuhause in Berlin bin. Und versuche fleißig zu sein.. in meinen Recherchen habe ich eine ganz interessante und anschauliche Gegenüberstellung der deutschen und der tansanischen Gesundheitsversorgung gefunden, die ich hier gern festhalten möchte:

Gesundheitsversorgung Deutschland – Tanzania

Wird heute in Deutschland ein Mädchen geboren:

- Durchschnittliche Lebenserwartung 78 Jahre
- Ausreichende Ernährung während der Kindheit
- Die hygienischen Bedingungen sind fast optimal
- Eine schulische Ausbildung ist gewährleistet
- Kontinuierliche medizinische Versorgung
- Alle notwendigen Impfungen gegen Kinderkrankheiten im richtigen Alter

- Vorsorgeheft, die Untersuchungen werden von der Kasse bezahlt
- Heirat aller Voraussicht nach erst nach dem zwanzigsten Lebensjahr
- Berufsausbildung
- Evtl. 1-2 Kinder
- Entbindung im Krankenhaus unter optimalen medizinischen Bedingungen und nach regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen
- Bei Problementbindungen steht neben dem Gynäkologen ein Kinderarzt in Bereitschaft, das Neugeborene kann in kürzester Zeit intensivmedizinische versorgt werden
- Die Mutter (oder der Vater) kann 3 Jahre zu Hause bleiben und sich um das Wohlergehen ihres Kindes zu kümmern
- Für den beruflichen Wiedereinstieg wird seitens der Gesellschaft alles mögliche getan.
- In den Industrienationen werden pro Jahr ca 15 Millionen Kinder geboren. Die meisten unter Lebensbedingungen, die dieser leicht idealisierten Schilderung gleichen.


In Deutschland Ausgaben pro Kopf der Bevölkerung/pro Jahr für Gesundheit 2000,- EURO

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Im krassen Gegensatz hierzu steht die Situation in den Entwicklungsländern z.B.
TANZANIA

Ein Mädchen, das im gleichen Jahr in Afrika aufwächst:

- Lebenserwartung 43 Jahre
- Beeinträchtigung der Gesundheit beginnt schon vor der Geburt, da die Mutter wahrscheinlich während der Schwangerschaft erkrankt.
- Niedriges Geburtsgewicht durch Unter- und Fehlernährung während der Kindheit , dadurch Krankheitsrisiko
- Eins von fünf Mädchen wird schon vor dem ersten Geburtstag sterben
- Eins von drei Mädchen wird den fünften Geburtstag nicht erreichen
- Impfungen werden nur in geringem Umfang durchgeführt (evtl. fehlt der Impfstoff, die Wege zur nächsten Ambulanz sind zu weit)
- Wohnbedingungen oft gesundheitsschädlich
- Das Mädchen wird als Teenager heiraten
Behandlungsraum einer ländlichen Dispensary

- Nicht selten 7-10 Kinder, wenn sie nicht vorher im Wochenbett stirbt
- Infektiöse Krankheiten als dauernde Gefahr , hervorgerufen durch unzureichende Hygiene z.B. verseuchtes Wasser und Parasiten, dadurch häufig Durchfallerkrankungen, häufig an Malaria erkrankt, es fehlen Moskitonetze , Medikamente
- Sie leidet an Blutarmut wegen schlechter Ernährung
- Die Sorge für die Familie und die harte Arbeit führen im Zusammenhang mit Fieberanfällen, Müdigkeit, Infektionen zu früher Erschöpfung und Verschleiß der Kräfte.
- Falls das Mädchen ein hohes Alter erreicht, wird sie ähnliche Krankheiten haben, wie die Frauen in den reichen Ländern. Sie wird an diesen jedoch eher sterben, da sie keine adäquate medizinische Versorgung und Rehabilitation erhält. Sie hat kein Geld, sich eine teure Behandlung selbst zu bezahlen.
- Etwa 20 Millionen Kinder, die pro Jahr in den am wenigsten entwickelten Ländern geboren werden, wachsen unter diesen Bedingungen auf

In Tanzania Ausgaben pro Kopf der Bevölkerung/im Jahr
für die Gesundheit 2.50 EURO
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Aktuelle Situation 2006/07

2900 Euro werden pro Jahr für jeden Deutschen für die Gesundheit ausgegeben – Die Ausgaben für Gesundheit in Deutschland sind 2005 um 2,4 Prozent auf 239,4 Milliarden Euro gestiegen. Das sind 10,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Zum Vergleich: In Tanzania betragen die Ausgaben pro Kopf der Bevölkerung im Jahr
für die Gesundheit ca. 3,- EURO, das entspricht ungefähr 5,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland 2900 Euro ausgegeben, im Jahr zuvor waren es 2830 Euro.Größter Ausgabenträger mit 135,9 Milliarden Euro - das entspricht
einem Anteil von 57 Prozent - war die gesetzliche Krankenversicherung. Deren Ausgaben stiegen leicht überdurchschnittlich um 3,3 Prozent. Noch stärker stiegen allerdings die Leistungsausgaben der privaten Krankenversicherung: um 4,2 Prozent auf 22 Milliarden Euro. Die beschlossene Anhebung der Krankenkassenbeiträge um 0,5 Prozentpunkte im Durchschnitt ergibt nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums Zusatzeinnahmen von rund fünf Milliarden Euro jährlich.

In Tanzania stiegen die Krankenkassenprämien in den letzten Jahren nicht - aus dem einfachen Grund, weil es bis jetzt kein funktionierendes und flächendeckendes Netz gibt, das die Gesundheitskosten auffängt. Dies alles vor dem Hintergrund einer Finanzierungslücke des staatlichen Gesundheitssystems, die sich in der Größenordnung von 100 Millionen Euro pro Jahr bewegt und deren Deckung trotz Unterstützung von außen nicht gesichert ist.

32,4 Milliarden Euro gaben die privaten Haushalte für Gesundheit aus. Pro Kopf der Bevölkerung sind dies gut 405 Euro, die die Bürger aus der eigenen Tasche - etwa für Selbstmedikation oder an Zuzahlungen - bezahlt haben. Der Anstieg liegt bei 1,2 Prozent.

Fast jeder zweite Euro im deutschen Gesundheitswesen wird in der ambulanten Versorgung ausgeben. In etwa konstant blieben 2005 die Ausgaben, die an ambulante Arztpraxen flossen mit 35,2 Milliarden Euro. Fast genauso groß ist der Umsatz der Apotheken mit 34,8 Milliarden Euro. Das meiste Geld fließt stationären Einrichtungen mit 87,4 Milliarden Euro zu. Davon entfallen 62,1 Milliarden Euro auf Krankenhäuser und 18,1 Milliarden Euro auf stationäre Pflege.

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