Bye bye Berlin

Es ist soweit, beziehungsweise, es war gestern soweit.
Wir haben uns wieder auf den Weg gemacht mit unserer Emma, Richtung Süden.
Das letzte Mal als ich mich entschieden habe für eine unbestimmte Zeit an einem anderen Ort als Berlin zu leben, bin ich nach sieben Jahren wiedergekommen.

Wielang wird es diesmal dauern? Werde ich überhaupt zurückkommen?
Im Moment kann ich das nicht beantworten - ein komisches Gefühl.
Meine Vision, mein Ziel, mein Traum waren und sind es in Afrika zu arbeiten und zu leben. Dafür und für das Medizinstudium war es mir wert Berlin zu verlassen - jetzt ziehe ich in die Schweiz.

Was hat sich in der Zwischenzeit verändert?
Mein letzter langer Aufenthalt in Tansania kam meinem Traum in Afrika zu leben sehr nah, so war es doch aber nur eine begrenzte Zeit, ich noch ohne Studiumsabschluss, nicht praktizierend sondern für die Promotion forschend und zurück musste ich sowieso. Zurück in Deutschland habe ich mein Studium in Magdeburg abgeschlossen und mir mehrere Monate Zeit für meine Dissertation genommen bevor ich im Februar 2012 angefangen habe im Krankenhaus in Köpenick in der Chirurgie zu arbeiten.
Der Klinikalltag hatte mich schon nach wenigen Monaten voll im Griff und nach einem Jahr war mir klar, dass ich eine Veränderung oder eine Auszeit brauche. Neben den teils 60 Stunden-Wochen war für mich auch das Leben in Berlin anstrengend geworden – zu viele Menschen, zu viel Lärm und zu wenig natürlicher Freiraum.

Die Weite, die ich in Afrika immer geliebt habe, hat mir in Berlin immer gefehlt.

Solang ich Studentin war, mir meine Zeit frei einteilen konnte und ich kaum Stress hatte, habe ich die Großstadt verehrt, ja geliebt. Nächtelange Parties, zahllose OpenAirs, Freiluftkinos, Bars und so viele Restaurants, die ich nie ausprobieren konnte. Die Erholung und den Ausgleich zu dem stressigen Klinikalltag konnte sie mir jedoch nicht bieten.
Es ist die Suche nach Natur, mehr Ruhe und Freiheit, die mich in die Schweiz gehen lassen. Es ist für mich auch ein weiterer Schritt in Richtung Süden in Richtung Afrika – so skurril das klingen mag.
Das Reisen, die Bewegung und Mobilität sind mir unglaublich wichtig, das Verharren an einem Ort ist mir eher fremd und stößt mich ab.

Trotzdem ist und bleibt Berlin für mich meine wundervolle, spannende und bunte Heimat, mit all meinen großartigen Freunden und meiner lieben Familie, die ich auf meinem Weg immer vermissen werde! 

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