Die Ausläufer des Mittelmeers an der Grenze zum Kongo

Es dauert insgesamt sechs Stunden mit dem Bus um Ruanda von Ost nach West zu durchqueren, dabei gibt es kaum etwas anderes zu sehen als grüne Hügel mit Terrassenförmig angelegten Feldern von Reis über Kartoffeln bis Maniok mit Bananenstauden dazwischen...in den Tälern fließen braune Flüsse und es wächst Bambus...der Anblick lässt einen irgendwie an Asien denken.
Am Ende unserer Fahrt liegt zu unseren Füßen der Lake Kivu und der Kongo vor unserer Nase..weiße mehrstöckige Häuser mit rotgedeckten Spitzdächern bestimmen das Bild Gomas, der nahgelegenen Stadt im Kongo. Da der Lake Kivu beliebtes Ausflugsgebiet ist wirkt Gizenji, die Stadt am Nordzipfel des Sees und an der Grenze zum Kongo fast wie eine Ortschaft am Mittelmeer, mit einem wunderschönen Strand und einigen Booten, die auf dem ruhigen Wasser schaukeln. Natürlich ist es auch ein Hotel, das weißgetünchte Serena, an dessen Strand wir uns sonnenbaden, das unseren Blick verzerrt..doch im Kern Gizenjis sind wir später wieder ganz in Afrika, nur das noch Französich gesprochen wird.

Jedoch zu meinem Glück (mein Französisch ist ja nicht so bombig) wird hier auch Suaheli gesprochen und das anscheinend sogar bis in weite Teile des Kongos...meine Freude konnte kaum größer sein!
Ruanda möchte der ostafrikanischen Handelsunion angehören und hat daraufhin vor nicht allzu langer Zeit seine Amtssprache von Französisch zu Englisch gewechselt, was Unmut in Teilen der Bevölkerung hervorrief und von Außenstehenden auch als Diskriminierung gegenüber den schlechter gebildeten Hutus wahrgenommen wird. Vielleicht ist es aber auch ein Teil der Vergangenheitsbewältigung das koloniale Vermächtnis aufzugeben und einen Neuanfang zu wagen.
Wir befanden uns jedenfalls in einem Sprachenkauderwelsch, den wohl die meisten Afrikaner viel besser kennen, als wir, die wir meist nur eine Muttersprache haben und vielleicht noch ein oder zwei Fremdsprachen beherrschen.. Die meisten Tanzanier sprechen mindestens drei Sprachen, meist Stammessprachen aus der Umgebung ihres Heimatortes, außerdem Kiswahili und vielleicht noch Englisch...
In Ruanda gibt es eine landesweite lokale Sprache Kinyarwanda außerdem werden Kiswahili und Französisch gesprochen, unter den Kongolesen wird außerdem Lingala gesprochen.

Ich möchte nicht unterschlagen was unseren Aufenthalt in Kigali außerdem ungemein versüßt hat..natürlich das Essen..wenn wir in Mwanza über Kigali sprechen, dann geht es meist um Käse und Wurst...die Wörter French Bakery und German Butchery können garnicht so gut klingen, wie die Croissants und Baguettes und die Salami und der Schinken schmecken können...außerdem gabs leckere Mohn- und Apfelteilchen und zum Abendessen selbstgemachte Pasta und Gnocchi.

Leider mussten wir das Paradies nach viel zu kurzer Zeit wieder verlassen und nach 13stündiger Busfahrt waren wir wieder in Tanzania..back in the jungle, wie einer unserer ruandischen Freunde, Tarzan, richtig bemerkte.

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