Bis zum Ende der Welt und wieder zurück

Ein neuer Tag in der Cavemanlodge, ein Tag mit Muße, er beginnt mit Kaffee, Joghurt mit Cashewnüssen und selbstgemachter Mango-Passionfruit Marmelade, Podcast hören, Fotos anschauen und Gedanken streifen lassen. So siehts bei uns aus:



Die Fotos in den Posts zu unserer Reise kommen übrigens von Louis, unserem Reisefotografen! Vielen Dank an dieser Stelle für die wunderbaren Aufnahmen und die Zusammenstellung der Highlights!

Die Reise der Vier puls Django sollte also weitergehen, nach einigen Tagen am Strand und in den Hügeln um Tukuyu waren wir wieder frisch für eine längere Autostrecke in unserem Tank. Der Landcruiser, den wir liebevoll Tank nannten, hatte ca 30 Jahre auf dem Buckel und fuhr uns solide durch die Landschaft. Die Inneneinrichtung und Teile der Karosserie fielen dabei über die Tage den Straßenverhältnissen zum Opfer und so konnten wir das Auto nach kurzer Zeit nicht mehr abschließen, die Handbremse funktionierte nicht mehr und bei Regen lief es in Rinnsalen ins Auto. Trotzdem haben wir unseren Tank lieb gewonnen, Django hat sich schon nach wenigen Tagen einen Platz auf der Rückbank erkämpft gehabt und hatte ab da an seinen Kopf entweder auf Lisa`s oder Louis` Schoß. Kurze Stopps mit Auslauf halfen allen Beteiligten nach 10 Stunden Fahrt noch die letzten 50km durchzuhalten.



Das nächste Ziel hieß Tanganyika See, der längste und zweitgrösste See der Welt liegt ganz im Westen des Landes und bildet die Grenze zum Kongo. Ich hatte schon auf früheren Reisen am Nord- und Südende des Sees gestanden und war auch schon in Kigoma und bei den Schimpansen im Gombe Nationalpark. Der See und die abgelegenen Regionen des Westen üben immer wieder eine starke Faszination auf mich aus. Ich wollte gern Flo, Lisa und Louis diesen Teil der Welt zeigen und einen neuen Ort an den Ufern des Sees entdecken. Kipili erreichten wir nach 12 Stunden Fahrt, inkl einem Frühstück im Coffeehouse in Utengule, einem Mittagessen mit Reis und Bohnen in Sumbawanga und den letzten 3 Stunden auf einer schmaler werdenden roten Erdstraße durch den dichter werdenden Dschungel.
Wir hatten uns die Kipili Lake Shore Lodge ausgesucht und waren froh einen wunderschönen Garten mit großen Bäumen und grüner Wiese zu sehen, der perfekt zum Zelten war. Django freute sich über den Auslauf und die angenehmeren Temperaturen, ihm war es in Tukuyu wieder zu kalt. Lisa entschied sich für ein Zimmer anstelle ihres Zeltes und so war das Glück perfekt. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir mit Lesen, Kochen, Kayak fahren und Quatschen. Die Besitzer Louise und Chris sind supernett und die ganze Lodge war unser Zuhause für die nächsten 3 Tage.






Unsere letzte Etappe rückte näher und es wurde Zeit zum Umkehren, wir hatten 1500 Kilometer seit Daressalam Richtung Westen hinter uns gelegt und wollten jetzt auf dem Rückweg noch den Ruaha Nationalpark besuchen. Dies ist der größte Nationalpark Tanzanias, mit einer Fläche von 22.000 Quadratmeter, der berühmt ist für seine große Elefantenpopulation.


Nach einer zweitägigen Fahrt und einer Uebernachtung auf einem nicht-existierenden Campingplatz erreichten wir das letzte Dorf vor dem Eingang in den Park, Tungamalenga. Wir schlugen unsere Zelte in der Tungamalenga Lodge auf und wurden freundlich begrüßt von Estella, im weiteren wird sich herausstellen, dass Estella interessiert ist in der Cavemanlodge als Managerin zu arbeiten und jetzt wo ich hier sitze und schreibe ist sie die neue Managerin der Cavemanlodge!
Die nächsten 48 Stunden von der Ankunft in Tungamalenga bargen einiges an Abenteuer, Nervenkitzel und Verzweiflung und Glück im Unglück. Am Morgen der Safari, die wir zu fünft in unserem Auto unternehmen wollten, streikte der Tank plötzlich vor dem Gate in den Park und nachdem wir alle Eintrittsformalien erledigt und bezahlt hatten. Er sprang nicht mehr an UND das linke Hinterrad war durch die Bremse blockiert. Was nun folgte waren sechs Stunden Mechanikerarbeit mit den notdürftigsten Werkzeugen, einem Hund im Auto, der nicht gesehen werden durfte, da es nicht erlaubt ist einen Hund mit in den Park zu nehmen und uns die wir zweifelten, ob wir jemals mit diesem Auto nach Daressalam zurückfahren können. Als es endlich geschafft war, die Bremse vom Hinterrad zu stemmen und zu kloppen, zeigte sich auch dass es nur ein Kontaktfehler an der Batterie war und der Erleichterung war groß. Mit 5 Stunden Verspätung sind wir mit unserem Tank inkl Django in den Ruaha gefahren.
Das schlechte Karma holte uns nach einer Stunde jedoch wieder ein, das Hinterrad hatte sich gelockert und fiel in einer Kurve mir nichts dir nichts einfach so ab. Nur halb so wild denk ich mir, jedoch scheinen die Bolzen zum Befestigen des Rads nicht zu greifen, so dass wir auf das leichter zu befestigende Ersatzrad wechseln. Beim Wechsel brechen uns hier zwei der verbliebenen fünf Bolzen, es bleiben drei. Shit!


Gute Nachricht das Rad sitzt mit den drei Bolzen fest und bleibt auch fest. Wir fahren mit 20km/h zurück zu unserem Camp und beten bis dahin dass uns die Bolzen nicht im Stich lassen. Zurück im Camp kurze Erleichterung, die Hoffnung steigt, dass wir es bis zurück nach Daressalam schaffen. Django ist auch erleichtert, endlich wieder Freiheit! Den Park haben wir bis zu dem Zeitpunkt als das Rad abfiel kaum gesehen, wobei uns eine Elefantenfamilie und ein Löwe auf dem Rückweg beglücken. Die Entscheidung steht, Lisa, Louis und ich fahren am nächsten Tag nochmal in den Park mit organisiertem Auto, Fahrer und Guide. Flo und Django bleiben auf der Wiese der Tungamalenga Lodge und später zeigt sich dass dieser Tag der Cavemanlodge zu einer neuen Managerin verholfen hat.
Der nächste Tag war ein Hit, wir sind durch wunderschöne Landschaften gefahren, haben tausende Elefanten, ein Löwenpaar nach Laabmahl an einem Hippokadaver, Kudus, Giraffen und Hippos gesehen. Ruaha ist defintiv zu empfehlen, extreme Weiten mit abwechslungsreicher Natur und Elefanten so viele wie ich es mir nicht hätte vorstellen können!








Der letzte Tag unserer Reise ist zunächst einmal geprägt von Anspannung, die ersten zwei Stunden Fahrt gehen über eine sehr holprige Straße und wir können an nichts anderes denken als "Bitte du Rad, lös dich nicht, bitte ihr Bolzen, brecht nicht!" Wir schaffen es erleichtert bis Iringa, ab hier geht es nur noch über eine geteerte Straße guter Qualität. Und es scheint der Tank lässt uns nicht im Stich! So erreichen wir Daressalam müde, erschöpft und glücklich am Abend und feiern mit Bier und Pizza bei Manon und Gwamaka! YippiehYippiehYeah, es hat riesen Spaß gemacht und ich freu mich schon auf das nächste Mal!

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