all the way to hell and back..

Nach einem Tag Pause sollte es nun weitergehen..endlich die Grenze nach Mosambik zu ueberqueren und dieses so unbekannte Land in seinen noerdlichsten Zipfeln zu erkunden. Soviel sei gesagt, wenn sonst immer die Rede von einem Nord-Sued Gefaelle ist, dann kann man bei Mosambik klar von einem Sued-Nord Gefaelle sprechen.. der Norden zeigt sich schon an seiner Grenze zu Tansania als aeusserst spaerlich besiedelt, sehr arm und mit beeindruckender BuschInfrastruktur... unsere Reise sollte also nicht unbedingt angenehmer werden. Die Grenze zu Tansania bildet der Fluss Ruvuma und um ihn zu passieren, muss man das Ufer mit Gelaendewagen, am liebsten LandCruiser, erreichen, dort in ein Boot steigen und bei gutem Wasserstand nach guten zwanzig Minuten das andere Ufer wieder heraufklettern, wahlweise bei niedrigem Wasserstand, wie es bei uns der Fall war, kann man das Boot nach 5 Minuten wieder verlassen, um im ausgetrockneten Flussbett barfuss eine Haelfte des Ruvumas zu ueberqueren, um dann wieder in das Boot steigen zu koennen. Mosambikanischen Boden hatten wir also nach gut drei Stunden erreicht..jetzt hiess es wieder in einen LandCruiser steigen, diesmal auf die Rueckflaeche mit gefuehlten hundert anderen Personen und die immer dazugedachten Massen an Gepaeckstuecken.. zum offiziellen Grenzposten durch dichten Busch und tiefe Wasserloecher. Dort angekommen, hiess es warten, warten warten.. natuerlich waren wir, Inutu und ich, ausser einem Paerchen aus China, die mit Fahrraedern unterwegs waren, die letzten, deren Paesse gestempelt wurden und somit auch die letzten, die nach zwei Stunden warten einen Platz auf bzw in den voellig ueberfuellten LandCruisern finden mussten. Wir hatten keine grosse Wahl und so sollten wir Platz nehmen zwischen den Fuessen der Vielzahl an Mitfahrern auf dem Boden eines LandCruisers, mit der Hoffnung, dass die Strecke nicht zu lang sei und unsere Kraefte unsere Nerven aushalten wuerden.
naja..im nachhinein kann man ueber alles lachen und so hatten wir auch diese strecke mit blessuren ueberstanden..uns jedoch geschworen einen anderen Weg zurueck nach Tansania zu nehmen.
Nach diesem Tag waren wir nun gerade mal 150km ins Land vorgedrungen..wenn das so weitergeht, drehen wir lieber gleich um, dachten wir uns wohl beide, aber umkehren war, nach unserer Erfahrung der letzten Tage, nicht unbedingt der leichtere Weg und die Hoffnung, bessere Infrastruktur vorzufinden, noch nicht gestorben.
Mosambik ist das Land der Fruehaufsteher, nicht SachsenAnhalt!, und so ging es fuer uns am naechsten Morgen um halb vier Uhr weiter.. unser erstes Ziel Pemba im Norden des Landes endlich an diesem Tag zu erreichen. Nach zehn Stunden Fahrt mit Gliederschmerzen aber auf gepolsterten Sitzen, so hatte wenigstens der Hintern nicht noch mehr zu leiden als schon an den Tagen zuvor, war dies dann auch geschafft.
Pemba - wunderschoen gelegen an einer der groessten Seebuchten der Welt mit weissen Sandstraenden und Palmen gesaeumten Promenaden. Hier laesst es sich aushalten - und ueber eine Freundin von mir, hatten wir das Glueck einem Mosambikaner kennenzulernen, bei dem wir untergekommen sind und der sich ruehrend um uns gekuemmert hat, so dass wir uns schon nach einem Tag wie zuhause fuehlten.
Die Strapazen haben sich gelohnt, mein erster Eindruck, Mosambik sehe genauso aus wie Tansania und 'wozu der ganze Aufwand', hat sich ganz schnell in Pemba widerlegt.. schon allein durch die ganz andere Sprache fuehlt man sich weit entfernt von Ostafrika..manchmal eher in Suedamerika oder in der Karibik.
Aus dem Staunen kamen wir garnicht mehr heraus, als wir den schoenen Strand an unserem zweiten Tag sehen durften und es zufaellig Sonntag war - Menschen ueber Menschen, die sich am Strand treffen, amuesieren, Bier trinken, plaudern, spielen...sehen und gesehen werden - eine unglaublich schoene Stimmung und so ganz anders als an den Straenden von Tansania und Sansibar. Die ersten Eindruecke sollten nicht enttaeuschen, dieses Land und vor allem seine Menschen sind viele Reisen wert.

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