600 Kilometer in 6 Tagen...

..um es gleich vor weg zu nehmen, wir haben es bis Kigoma geschafft, ein kleines Wunder..es hat nur ganze sechs Tage gedauert, die Liemba haette es in drei geschafft! Und egal welche verschiedenen Transportmittel wir benutzt haben, unsere Durchschnittsgeschwindigkeit lag wohl kaum ueber 35 km pro stunde...eigentlich ganz gemuetlich, wenn man mal von einigen unwegsamkeiten absieht...nicht unerwaehnt bleiben darf eine hoellische Bustour von Sumbawanga nach Mpanda, circa 250 Kilometer, acht Stunden, mit unserem Glueck und Pech gleichzeitig, noch Tickets fuer den einzigen Bus zu bekommen, bloss in der letzten reihe sitzen zu muessen..ich hatte schon eine vorahnung von vorherigen busfahrten, aber wir hatten ja keine wahl...man setze sich nie hinter die hinterachse speziell auf rough roads, mein ruecken war nach zwei tagen wieder okay und wir schliesslich gluecklich einen weiteres stueck geschafft zu haben.
weiter sollte es mit dem zug gehen..der doch leider ausgebucht war..wir aber wieder mal glueck hatten, es sollte genau am naechsten tag ein mitarbeiterwaggon nach tabora fahren, und wir mit ihm als inoffizielle passagiere..nur soviel wir sollten nicht die einzigen sein. nach geschaetzten 8 stunden warten, weil der plan nicht eingehalten werden konnte, verliessen wir auch wirklich mpanda auf dem weg nach tabora, gluecklich im fahrenden zug sitzen zu duerfen...
der auch bis kurz nach 10 in der nacht fuhr, als mehr oder weniger ploetzlich, wer weiss wie oft das vorkommt?, einer der waggons aus den schienen sprang, es mehrere rucke gab und er anscheinend trotz bemuehungen des lokfuehrers nicht wieder zuruecksprang..ist ein bisschen fantasie dabei, ich weiss nicht wie es wirklich ablief..wir waren nur unglaublich froh, dass nichts weiter passiert ist und konnten es nicht wirklich fassen..was sollte noch alles passieren!?um die geschichte zu ende zu erzaehlen.. wir hatten einen netten mann bei uns im abteil, der seinen flieger nach daressalam am naechsten morgen in tabora kriegen wollte...man kann garnicht uebers fliegen nachdenken, wenn man sich anschaut, wie die sonstige infrastruktur aussieht..unglaublich, was das fuer unterschiede sind! Zumindest sind wir mit seiner hilfe auf die lok gekommen, die ein stueck der strecke zum naechsten bahnhof fahren sollte, mit ungefaehr gefuehlten 100 anderen menschen zusammen in einer winzigen fahrerkabine..!
im naechsten ort sollte uns ein taxi dann die restlichen 120 kilometer bis tabora fahren...viel glueck im unglueck...!!
eigentlich haben wir es auf keiner unserer stationen bereut den landweg eingeschlagen zu haben, wir haben unglaublich viele verschiedene orte, doerfer, staedte, landschaften und menschen gesehen, was von dem schiff nie moeglich gewesen waere...und schliesslich war es fuer uns nur urlaub, waehrend alle anderen hier, diese strapazen tag ein, tag aus ertragen muessen.
in tabora hiess es wieder warten und dazu noch zittern..es gibt nur eine moeglichkeit von hier aus nach kigoma zu kommen..mit dem zug..der eigentlich immer ausgebucht ist! bei allem hier, braucht man vor allem kontakte,beziehungen... es hilft halt einiges, wenn der besitzer des hotels persoenlich mit dem stationmaster am bahnhof spricht, ihm die situation nochmal auf kiswahili erklaert, ihm vielleicht auch eine kleine `belohnung` in aussicht stellt und sich fuer einen einsetzt...wir haben unsere tickets, sobald wir am bahnhof ankamen, bekommen...wir sollten es wirklich noch nach kigoma machen und es sollte auf dieser zugfahrt nichts dazwischen kommen!
Am naechsten morgen gegen 10 standen wir vor dem imposanten bahnhofsgebaeude von kigoma, was extra fuer kaiser wilhelm den zweiten erbaut wurde, der es jedoch `leider` nie zu sehen bekommen hat, da vor seinem geplanten besuch der kolonie, der erste weltkrieg ausbrach...obskurr..deutsche gebaeude, deutsche zuege, deutsche schiffe, mitten in afrika an der grenze zum Kongo!

...und am Ende?!
Nach einer Woche Warten und einer Woche Fahren hatten wir nun endlich unseren Urlaubszielort erreicht..und sind prompt ins Paradies getreten. Ein wieder mal wunderschoener See, ein wunderschoen gelegener Campingplatz, an einer Bucht mit einem traumhaften Sandstrand.. wir hatten es uns ein bisschen verdient und mir steckten die anstrengenden tage und naechte in den knochen..so dass ich erstmal zwei nachmittage geschlafen habe!
Wir sollten einiges Pech mit viel Glueck zurueckbezahlt bekommen, als wir in den Gombe National Park fuhren, den Jane Goodall aufgebaut hat, um die hier lebenden Schimpansen zu schuetzen und noch vieles ueber sie rauszufinden..
wir hatten einen unvergesslichen tag mit einer ganzen Gruppe von Schimpansen, die sich mit trommeln und schreien zusammen getroffen hatte, um jagen zu gehen...die beute war jedoch schneller oder cleverer...
Ein sehr ergreifendes Erlebnis mitten zwischen wilden Schimpansen sein zu duerfen und ihr taegliches zusammenleben beobachten zu koennen! Ich haette selbst nicht gedacht, dass mich das so faszinieren wuerde.
Die Strapazen hatten sich gelohnt und die Woche Urlaub wurde erfuellt...von kigoma aus sollte es nun endlich mit dem flieger in sagenhaften drei stunden zurueck an die kueste gehen..und es ist nichts schief gegangen, ausser einer nicht weiter zu erwaehnenden verspaetung von zwei stunden..
ich war gluecklich wieder an der kueste zu sein..in bekannten gefilden und auf geteerten strassen. Zanzibar sollte die letzten tage der woche noch etwas bunter machen, ein tauchgang fuer denis, schnorcheln, leckeres essen, sonne und meer.
Und jetzt ist er weg und ich wieder allein! Ich hoffe du bist gut angekommen, Denis..ich denk an unseren Trip und freu mich jetzt schon auf grosse Lacharien!
Bis bald..Eure Judith

Comments

franzi said…
Hi liebste Weltenbummlerin
Wenn man Deine Erlebnisse liest, ist es, als ob man in diese faszinierende Welt eintauchen kann. Deine Art die Dinge zu beschreiben zaubert einen Bilder...
Ich vermisse Dich...
Hab Dich durch die Ferne hindurch lieb und pass auf Dich auf...
Knutschi,
Franzi

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